Ausbau der Windenergie in Niedersachsen weiter in der Krise
48 neue Windenergie-Anlagen wurden im vergangenen Jahr in Niedersachsen errichtet, während gleichzeitig 34 Anlagen zurückgebaut wurden. Nur acht alte Anlagen wurden durch neue mit stärkerer Leistung ersetzt. Das geht aus Informationen der Firma Deutsche Windguard mit Hauptsitz in Varel hervor, einem Dienstleister in der Windenergiebranche. Damit stecke der Ausbau der Windenergie in Niedersachsen weiter in der Krise.
Viel mehr Tempo beim Ausbau der Windkraft ist auch nach Ansicht von Niedersachsens Energieminister Olaf Lies (SPD) notwendig, wenn man den Energiebedarf künftig komplett mit Erneuerbaren decken wolle. Mit der Überarbeitung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) Ende 2020 ist laut Lies zumindest die Abschaltung alter Anlagen verhindert und die Beteiligung der Kommunen am wirtschaftlichen Ertrag gesichert worden. Die Planung und Genehmigung von Windenergieanlagen müsse aber schneller werden. Das sieht auch der Landesverband Erneuerbare Energien (LEE) so. „Wenn wir nicht zeitnah dringend benötigte Flächen in den Kommunen ausweisen, können die Erneuerbaren ihren Beitrag zur Energiewende nicht in vollem Umfang leisten“, so die Vorsitzende Bärbel Heidebroek. „Das Potential ist vorhanden, uns fehlen aber die Genehmigungen.“
Nach Angaben von Olaf Lies steht in Zukunft 2,1 Prozent der Landfläche für Windenergie zur Verfügung. Es werde Wind im Wald ermöglicht. Der neue Windenergieerlass werde mehr Verlässlichkeit schaffen. Im EEG muss nach Ansicht des Ministers dringend klargestellt werden, dass die Nutzung erneuerbarer Energien zur Stromerzeugung im öffentlichen Interesse liegt. Das sei auch für Ausnahmen nach dem Bundesnaturschutzgesetz hilfreich.
Aktuelles | Energiewende | 07.03.2021