Neuigkeiten zur EEG Förderung
Sie haben vor 20 Jahren und mehr die erste Energiewende in Deutschland eingeläutet, indem Sie sich eine Photovoltaik-Anlage (PV) auf Ihr Dach installieren ließen. Neben dem Umweltaspekt war der eigene Solarstrom mit seiner festen Einspeisevergütung auch eine gute Einnahmequelle. Damit könnte bald Schluss sein. Ende dieses Jahres stoppt für die ersten Hausbesitzer die EEG-Förderung nach dem so genannten „Erneuerbare-Energien-Gesetz“. Das heißt: Das Aus für die Förderung bedeutet womöglich auch das Aus für die Stromproduktion, obwohl Ihre Anlage noch einwandfrei funktioniert. Denn der Strom aus den zumeist kleinen Anlagen wird nicht mehr automatisch abgenommen. Das bedeutet für Sie: Entweder Sie vermarkten den Strom eigenständig oder verbrauchen ihn selber.
Insgesamt speisen zurzeit rund 63 000 Solaranlagen mit einer Leistung von 1,7 Gigawatt ihren Strom ins Netz der EWE ein. Ende des Jahres sind 1400 Anlagen im Nordwesten vom Wegfall der Förderung betroffen, das sind rund 785 Megawatt. Ende 2021 endet die Förderung für weitere 851 Anlagen, 2022 sind es laut EWE nochmals 484. In ganz Deutschland sind dieses Jahr rund 18 000 Solaranlagen vom Wegfall der Förderung betroffen.
Der Wegfall der Förderung bedeutet für Sie als Betreiber zwar nicht zwangsläufig, dass Sie die Anlagen stilllegen müssen, doch der Weiterbetrieb ist oft wenig wirtschaftlich, da auch bei Eigenverbrauch die EEG-Umlage zu zahlen ist. Sie fragen sich zu Recht: Ist es überhaupt gewollt, dass man den Strom selbst verbraucht? Nach Meinung des Bundesverbandes Erneuerbare Energien (BEE) muss die EEG-Umlage für den Eigenverbrauch dringend abgeschafft werden. Denn ohne einen hohen Eigenverbrauch lohnt sich der Betrieb einer kleinen Anlage nicht. Zu dem Schluss kommt das Umweltbundesamt. Mehr als die Hälfte der Anlagen, die zwischen 2021 und 2024 aus der Förderung fallen, haben eine Leistung von weniger als zehn Kilowatt.
Nun sollte man denken, man könnte ja auch ohne Förderung weiter ins Stromnetz einspeisen. Das dürfen Sie als Anlagenbetreiber jedoch nicht. Die EWE begründet dies damit, dass man Transparenz benötige über die eingespeisten Mengen, um eine sichere Netzführung zu gewährleisten. Der BEE plädiert nicht nur für den Wegfall der EEG-Umlage auf selbst genutzten Strom, sondern möchte Netzbetreiber auch verpflichten, weiter den Strom kleiner PV-Anlagen abzunehmen.
Auch die Direktvermarktung für kleine Anlagen sollte deutlich vereinfacht werden. Zudem müssten noch viel mehr PV-Anlagen gebaut werden, denn immer mehr Bürgerinnen und Bürger würden sauberen Strom selbst produzieren und nutzen wollen. Das möchte auch die Bundesregierung mit der Reform des EEG erreichen. Der Ausbau von Solaranlagen und Windrädern in Deutschland soll neuen Schwung bekommen und die Energiewende vorantreiben.
Aktuelles | Informationen | 18.12.2020